Long-COVID, Post-COVID
Von Long-COVID spricht man, wenn Symptome länger als 4 Wochen nach der COVID-19 Infektion bestehen, von Post-COVID, wenn Symptome länger als 12 Wochen nach Infektion bestehen.
Mindestens 10% aller an COVID-19 Erkrankten leiden an diversen Symptomen, die auch länger als 3 Monate nach der Infektion noch bestehen.
Die Symptome können sehr unterschiedlich sein und mehrere Organe betreffen. Neben den 3 Hauptsymptomen: postvirale Fatigue (starke Erschöpfung), Atemnot und neurokognitiven Symptomen (Konzentrations-, Wortfindungs-, und Gedächtnisstörungen), können auch eine Vielzahl an anderen Symptomen auftreten. Ein Teil der Patienten entwickelt ME/CFS (siehe unten).
Die genaue Ursachen von Long-COVID/Post-COVID sind noch nicht bekannt. Erste Forschungsergebnisse haben jedoch ergeben, dass wahrscheinlich folgende Pathomechanismen beteiligt sind:
persistierende Entzündungsreaktionen im Körper
- Endothelschäden, Gefäßerkrankungen, Gerinnungsstörungen
- Autoimmunreaktionen
- Viruspersistenz
- autonome Dysfunktion
- Hormonelle Veränderungen, Störungen des Stoffwechsels
ME CFS
ME (Myalgische Enzephalomyelitis)/CFS (Chronische Fatigue-Syndrom)
ist eine
schwere neuroimmunologische Erkrankung
die noch wenig erforscht ist. In Deutschland waren vor der Corona Pandemie ca. 250.000 Menschen betroffen. Auslöser können virale Infekte wie z.B. das Eppstein-Barr-Virus, die Influenza oder eine Coronainfektion sein. Einige Patienten mit Post-COVID entwickeln ME/CFS.
Symptome sind eine schwere Fatigue: schwere körperliche Schwäche, Post-Exertional Malaise (PEM): eine anhaltende Verstärkung der Symptome nach leichter körperlicher oder geistiger Anstrengung, Symptome des autonomen Nervensystems: Schwindel, Herzrasen, Blutdruckschwankungen, orthostatische Dysregulation, Schmerzen, neurokognitive Symptome: Konzentrationsstörungen, Merk- und Wortfindungsstörungen, "Brain-Fog".
Die Einschränkungen durch die Erkrankung sind gravierend, ca. 60% sind arbeitsunfähig.
Was kann ich für Sie tun
Ich bilde mich regelmäßig fort zu den oben genannten Erkrankungsbildern (Long-COVID Kongress Jena, ME-CFS Symposium Charite etc.) und bin mit dem aktuellen Forschungsstand vertraut. Wir können zusammen Ihre Befunde durchgehen und überlegen, welche weiteren Maßnahmen sinnvoll sind.
Oft kommt es durch die chronische Erkrankung zu nachvollziehbaren psychischen Beeinträchtigungen oder bereits vorher bestehende psychische Erkrankungen verschlimmern sich. Eine Psychotherapie kann zusammen mit der Schulmedizin ein wichtiger Baustein für eine bessere Krankheitsbewältigung und einer damit einhergehenden verbesserten Lebensqualität sein.